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Frankie Klingeling --- eine Geschichte von Felix Epper
«Nacht», (c) by Felix Epper
 
 

EINS
Motto: Uncle Charlesand Dante clapped. 1

Auf Leute wie mich übten Eisenbahnen stets eine grosse Anziehung aus. Magisch funkeln nach dem Einnachten die Lichter. Auf der Brücke stehen, den Strom des Autoverkehrs neben sich - die Stunden zählen, bis keine Passanten mehr die Ausführung meines Planes vereiteln können. Kurt geht noch vorbei.

Ob man den Körper nachher wiedererkennen würde? Wie der Wind noch einmal die Haare aus dem Gesicht wehte. Wie fast von neuem Leben erfüllt der oberste Hemdknopf abspränge, wenn ich aufs Geländer hoch und mich dort über dem Abgrund balancierend, minutenlang hin- und herbewegte. Wie ich den Hut vom Kopf nähme - wenn ich einen hätte - und mich graziös vor meinem Publikum verneigte. Ich bewege mich nach vorn und hoffe, man würde mir einen Tritt in den Arsch geben, damit ich genau vor dem 21.41 Zug landete.

Einsatz verpasst! Das Orchester muss noch üben. Es braucht noch eine Weile und der Treter, verdutzt auf den Paukenschlag wartend, schaut auf die Schuhe. "I beg your pardon, Sir... wann fährt der nächste Zug? Kommen sie dann noch rechtzeitig an? Ich rufe ihnen ein Taxi." Er fuchtelt mit den Armen, ein rötlicher Schimmer fällt auf sein bleiches English Rain2 Gesicht. Ein grauer mercedes hält auf der Brücke - er ist ohne Kennzeichen. "Follow the Train!" sagt der Unbekannte zum Fahrer. Der lächelt bloss. "Kommen Sie." Verdutzt zögere ich, und da versetzt mir mein englischer Freund einen solchen Tritt, dass ich kopfüber in den Wagen hineinpurzele. Ich finde mich wieder auf den Schenkeln zweier nasentriefender Gestalten. Statt sich zu schneuzen vertrauen sie offenbar auf den saugfähigen Stoff ihrer Beinkleider. Bevor ihr Getriefe mich treffen kann, will ich mich aus meiner Lage befreien.

Frankie und Röbi sind ein ungleiches Paar. Röbi, der notorische Fussgänger nimmt auf jede Autofahrt eine Plastiktüte mit. "Bald ist sie voll," sagt er mit matter Stimme und bewegt dabei seinen Hustenbonbon zwischen den Zähnen. "Hier," sage ich, "ich habe kurz vor Ladenschluss noch Bücher gekauft. Ich kann sie jetzt nicht mehr brauchen. Du kannst sie haben und natürlich auch die Tüte." Röbi schmeisst seine alte Tüte aus dem Fenster, lange Zeit bleibt sie noch in gleicher Geschwindigkeit neben dem Wagen, bis sie mit einem Kraftakt auf ein öffentliches Gebäude zurast und dort einen unansehlichen Fleck hinterlässt. Röbi spuckt jetzt Reste von Hustenbonbons auf die zum Glück noch in Plastik eingeschweissten Bücher. Der zweite Tractatus3: Lydia hatte das Buch nur sehr ungern für mich bestellt. Ob ich Hilfe nötig hätte, fragte sie, als sie mir das Buch zusammen mit The Portrait of the Artist as a Young Man einpackte. "Man kann nicht immer nur lachen", sagte ich und wies auf Joyce und erzählte ihr, wie lange ich als Kind noch das Bett nässte — wie ich nie über die erste Seite vom Portrait4 ausgekommen sei. Man dürfe eigentlich nie über die erste Seite eines Buches auskommen, sagte ich zu Röbi, der zu nicken scheint, sich aber in Tat und Wahrheit nur tief über seine Tüte beugt." I know how it's like to be dead."5Popsongs gehen nie mehr als über eine Seite. Ein populärer Tod.

"Wir müssen uns beeilen, dass wir noch die nächste Brücke erreichen, bevor der Zug unten durch ist", sagt Frankie und die Alleen bewegen sich in zunehmenden Tempo. Und da ist er vor uns, der Zug. Die rollenden Geräusche, das Blinken der erleuchteten Fenster. Frauen und Männer, die sich am Wachbecken in der Zugstoilette festhalten, Condome der Marke Black Jack6, die nach sehnsuchtsvollen Küssen abgerollt werden, das Schaukeln der Wände, die Liebesschwüre, die vollgeflüsterten Ohren, der Schalk in deinen Augen, wenn wir zwei dann wankend durch das Zugabteil unsere Plätze suchen und nicht mehr finden. Vergessen umzusteigen. Ich versuche, die Plastikumhüllung von meinen Büchern zu reissen, um irgendetwas mit meinen Händen anfangen zu können. Eben fahren wir am Speisewagen vorbei. Kurt, mein Freund Kurt steckt sich ein Stück Fischfilet in den Mund und zieht dann eine grosse Gräte heraus. "Das ist Kurt", sage ich zu Röbi, der gähnt, "es muss der 20.41 Zug sein. Wir haben schon eine Stunde aufgeholt." Ich treffe Kurt jeden Abend um halb neun auf der Brücke..." Der Fahrer überholt den Speisewagen. Röbi bändigt meine gestikulierenden Hände. "Wir fahren schnell, sehr schnell. Wir fahren zurück, zurück. Ich danke dir für die Bücher, dich können wir brauchen." Das letzte, was ich noch sehe, sind wieder Röbis und Frankies Schuhe, lehmverkrustet die einen, poliert die anderen Drückt da jemand einen Wattebausch unter meine Nase...?

Eben sehe ich Kurt eine weitere Fischgräte aus dem Hals ziehen. Doch vorher war's doch eine Forelle, jetzt ist's ein Felchen, in Zitronensaft mariniert und mit Mandelsplittern sanft in Butter gegart. Neben mir gibt Röbi würgende Geräusche von sich. Das gestrige Menue im Speisewagen kenne ich nur deshalb so gut, weil mich Kurt gestern abend mit zu sich nach Hause in die Bankenmetrople genommen hat. Ich sei so einsam am Geländer gestanden hatte er zu mir gesagt. Wir haben bei einer Flasche Roten gemeinsam ein paar Mal die erste Seite des Portrait gelesen und er hat mir zwanzig Franken in die Hand gedrückt, dass ich mir endlich wieder mal das Buch kaufen konnte.

Der Kellner im Speisewagen bringt eine Flasche fleury, ach und da komme ich zurück, bin pissen und händewaschen gegangen und habe geschaut, wie sich der Türnothahn bedienen liess.

Also heute haben wir gestern.

Röbi ist in Frankies Schweigen miteingestimmt und ich habe Kurt und mich aus den Augen verloren — die Autobahn bewegt sich weg von der Zuglinie. Der merz braust jetzt mit 180 durch die Nacht. Er scheint auf einmal ein Ziel zu haben. Es ist auch meines.

Wieso nicht eine Bar? Eine Theke, Jukebox, Röbi und Frankie und Ich. Ein Keeper zapft und wir alle wissen, dass wir warten.
 

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ZWEI

Motto: He sang that song.
That was his song.
"War schön schwierig, dich wieder zusammen zu kratzen, nachdem du von der Brücke runter bist... " Frankie nippt an seinem Bier. Ich lege mir Sardinen auf mein Brötchen und ersticke den Fisch ein zweites Mal zwischen den Brothälften. Er liegt da wie auf und unter zwei Laken von Butter. "Wann ist das passiert?" — "Zwei Tage nachdem wir losgefahren sind." — "Habe ich so lange geschlafen." — "Wir bewegen uns rückwärts in der Zeit." — "Aber, wenn ich vorgestern gestorben bin — dann bin ich ..." — "Tot ... In deiner Zeit. In unserer Zeit wirst du in zwei Tagen sterben, aber dein Sterbetag bewegt sich von dir weg, wie Sand eine Sanduhr hinabrieselt." — "Aber, ihr seid alt, werdet ihr nicht jünger?" 

Frankie sinkt erschöpft zurück. Er ist langes Reden nicht gewohnt. Die Bar hat genau die Ausstattung, die ich mir vorgestellt hatte. Schumrig, Platten von Dylan, bis Black Sabbath in der Jukebox. Frankies Bruder ist am Zapfhahn. "Ein Helles bitte." Black Sabbath haben ihre erste Platte in acht Stunden aufgenommen.7 Die beste Musik zum ficken, das Tor zur Hölle steht offen und Kerberus liebkost seine drei Köpfe im Takt der Glocken. Röbi scheint nicht zuzuhören. 1969 haben wir noch nicht erreicht. Sonst gäb's ja die Platte noch nicht. Unvorstellbar ein Leben ohne Black Sabbath.

"Ich bin 1956 gestorben", sagt Röbi. Statt mit weiter mein Hirn zu zermartern, bestelle ich noch ein Bier. Fast überhöre ich Röbis Bemerkung, weil ich einige Groschen in die Musikbox geworfen habe, um noch einmal die Totenglocken zu hören. Ich lache lauthals ... In Gedanken bin ich schon hundertmal gestorben, wenn ich nur an meine heiss geliebte Brücke denke.

Röbis Gesicht scheint mit einem Male gealtert. Falten ziehen sich über die Schläfen. Die Jugendlichkeit schwindet. Wie damals, als meine erste Geliebte plötzlich das Antlitz einer Greisin zeigte. So lange wird unsere Liebe dauern, dachte ich damals. Und im nächsten Moment fürchtete ich mich vor den runzligen Fingern, die nach mir griffen.

Röbi schläft, das warme Bier an seinen Kopf gedrückt. Das Kopfweh wird rasend. Was ist geschehen?

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DREI Motto: She sold
lemmon platt.
Zu Besuch bei mir. Das wird ein fröhliches Kapitel. Das aufblinkende Lichtchen an meinem Anrufbeantworter zeigt mir, dass ich nicht alleine bin. Ich höre so oft und gerne die knackenden Geräusche, der Menschen, die sich nicht überwinden können, etwas zu sagen. Eine heilige Stille wird in diesen Momenten fühlbar. Heute abend gibt es eine Dokumentation über John Hustons Verfilmung von the dead. Natürlich habe ich mir einen Ersatzkaffe angeboten. Die Zigarette lehne ich dankend ab. Ich bin froh, wenn ich mal wegkomme aus Frankies schumriger Bar und mich besuchen kann.

"Ja, wenn ihr beide zu rauchen beginnt, -dies und jenseits des Ozeans, dann würde ich das durchaus als ein Zeichen von Seelenverwandschaft deuten." Vor fünf Minuten habe ich mich verabschiedet, es bleibt also noch viel Zeit übrig. Der Kaffee in der Tasse wird immer heisser, ich muss aufpassen, dass ich ihn trinke, bevor er eingeschenkt wird. Das Leben bei Frankie ist viel einfacher. Da läuft alles so verkehrt, dass es keine Probleme gibt. Aber hier bei mir?

Am Nachmittag gab's einen dieser Spaziergänge, wo es nicht an den konkreten Möglichkeiten gefehlt hat. Das Appenzellerland verabreicht einem homöopathische Dosen gegen Lebensüberdruss. Appenzell Innerrhoden hat eine der weltweit höchsten Selbstmordraten. Doch Besucher sprechen nur in niedlichen Tönen über den Tod, als ob er sie nur kurz küssen würde. Ich merke aber, dass sich unsere Zungen eng umschlungen haben. Ich taste die sanfte Brust des Todes ab, liege auf dem Waldboden und spritze mein Sperma auf die kleinen grünen Urpflanzen. Es glänzt wie Tautropfen in den Spinnennetzen. Süsser Tod.

Bergaufwärtslaufend sind mir die Tränen wieder in den Kopf zurückgeflossen. Aber nicht mal Appenzeller Käse gab's in Urnäsch zu kaufen. Sei's drum. "Erzähl weiter. Fünf Monate sind es jetzt her, seit ihr euch getrennt habt. Mir ging es damals sehr schlecht. Lies doch deine neuen Gedichte vor. untergang, und das hast du zu allem Unglück auch noch auf deinen Beantworter gesprochen, frankie klingeling. Das sind ja neue Töne von dir. Du schreibst einen ganzen Roman. Zeig her das kleine schwarze Notizbuch, perforierte Seiten, schreibst einfach drauflos? Ah, da fängt es an: 

'Auf Leute wie mich übten Eisenbahnen stets eine grosse Anziehungskraft aus. Magisch funkeln nach dem Einnachten die Lichter. Auf der Brücke stehen...' — Jetzt hat er eben den Kaffee eingeschenkt, bevor... Mal ein wenig nach vorn blättern, ah, die letzte Seite, eben war sie noch vollgeschrieben, jetzt leert sie sich. Du schreibst über meinen Besuch. Wie drollig. Du, ich muss dir was über Frankie und Röbi erzählen." Gemeinsam leeren wir die Rotweingläser. Das Essen liegt schwer im Magen, immer diese Linsen, die ich koche. Die Eingeweiden spielen verrückt, aber ich sehe das natürlich nicht ein. Das Essen ist ein Teil von mir.

Legen Sie die Linsen nicht ein, um Gottes Willen! Nur eine Messerspitze Natron mit hinein ins Wasser. Sie kennen den Vorteil der indischen Küche? Die Gewürze neutralisieren ja nicht die Nachwirkungen von Knoblauch, Zwiebeln und Hülsenfrüchten. Kohl gefällig? Nein, anders als der bei uns bekannte Kümmel bringt der indische Kreuzkümmel keine Ruhe der Eingeweide. Im Gegenteil, er regt an. Betrachten sie das Kochen als den ersten Verarbeitungsschritt. Die Küche, ja die ganze Wohnung wird umwölkt von den Dämpfen aus den Pfannen und Töpfen.

Dann kommt die Maschine Mensch. Der Mensch kocht nochmals in sich. Verbrennt. Stellen sie die Mensch-Maschine neben die Herd-Maschine. Jeder Besuch lobt den Koch beim Eintreten, weil so vieles auf das Essen hinweist; das Wasser läuft im Mund zusammen. Denken Sie an alle früheren Essen. Denken Sie an ihre Geliebten, mit denen Sie Tisch und Bett teilten und wie Ihr Euch gegenseitig bekocht habt.

Die Mensch-Maschine lieben wir nicht als solche, sondern nur konkret. Vielleicht lernen wie sie lieben, wenn sie sich der Herd-Maschine angleicht, wenn sie zu duften beginnt, wie das Haus VOR dem Essen, wenn wir glauben, einen Körper mit der Nase aufsaugen zu können. Wenn Du süss-bitter wie Kurkuma bist. Scharf zitronig wie Ingwer und alles auf einmal.

Die Herd-Maschine erinnert uns an jede andere Herd-Maschine. darum all die innigen Tischgemeinschaften. Die Münder kauen gemeinschaftlich und vielleicht entdecken wir an einer solchen Tischgesellschaft einen jener Menschen, den wir als denjenigen, der er ist, lieben können.

Ich liebe es, Rezepte zu verschenken, ich schleich mich so in die Körper der Menschen hinein. Eben tische ich die Teller auf. Willst du Platz nehmen? Nett, dass du kommst. Ich liebe unangemeldeten Besuch. Endlich öffent sich die Tür. Scharrende Geräusche. Fünf Minuten stehe ich schon da. Klingeling, klingeling. Ich bin die Türglocke. Ich bin immer da. Du gehst und er geht. Klingeling.

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VIER His father told 
him that story
Frankie Klingeling  Die Muh Kuh

Traf das Klingeling Rad.

Doch Frankie

Spielte mit der Kling Klong

Dacht' an seinen Schatz.

Nun grast die Muh Kuh

Das Wisper Wisper Gras.
 
 

Sachte, still

Liebe, liebe 

Muh Kuh.

Ich befrei'

Dein Horn

Aus Frankies

Klingeling Hirn.
 
 

Kling Klong 

Muh Kuh Dung verspritzt 

Liegt Frankie

Ohne Nase, trief

Ohn' Ohr

Noch Mund

Zu küssen Dich.
 
 

Unter meinem Arm

Trag ich

Das Klingeling Rad

Durchs Wisper Wisper Gras.

Geh' damit zur Muh Kuh

Und fress mit ihr das 

Wisper Wisper Gras.
 
 

Und träum' mit ihr

Kling Klong

Von Frankies

Klingeling

Herz, Herz 

Liebst aller

Seelen Schmerz.
 
 

Wie Du weinst

Um Frankie Klin'

Doch hör' 

Sachte leise

ER ist 

Das Wisper Wisper Gras

Das ich verspeise.
 
 

FÜNF His father looked at him through a glass: 
he had a hairy face.
Nochmals Frankie

Frankie ist noch ein paar ander Mal ums Leben gekommen. Abgekratzt. Über den Jordan gegangen. Auf die weite Reise. Er sagte: Yeah, yeah, yeah, keine Fliegen auf Frank, I wanna hold your hand. Money, that's what I want. In der Geschichte No Flies on Frank8 erschlägt Frank in einem Anfall von Depression seine Frau. Einige Wochen später bemerkt er, dass zwar noch immer keine Fliegen auf ihm, dafür aber jede Menge auf seiner Frau sind.

Frank ist eigentlich für dieRevolution9. Gerade jetzt. Aber schau auch die Frau an deiner Seite an. Es brummt und summt und du bist schuld. Ich bin nicht ich. Unhappy frank!

Draussen gluckst das Wasser durch den Gully, wie wenn ein hundertmüder Riese es aufschlürfen würde. Ein Helles bitte10. Misch mir ein bisschen Angel... you know. Dust. Stardust. Meine Augen... Mein Köpfchen dreht sich 'ne Kippe, im Geiste schon kleben meine Fingerspitzen. Shit. Oft mengen die wirklich Kameldung bei. Beim rauchen wächst dir dann ein Höcker. Und scheissen kannst du dann. Vergisst alle Plagen. Doch ich dreh' nur meine Helles um die Finger. Die wollen greifen und mein Mund, der will ziehen. Röbi und Frankie lungern auch an der Bar. Tot alle beide. Tütenkleben. Keine Frau habe sich an Röbi herangewagt. Bitte ein Bier. Ein Helles bitte, auf dem Barhocker kannst du dich so lange drehen, bis du platt am Boden sitzt. Frankie, sammle endlich die toten Fliegen ein. Da kommt das Gedichtblatt mit dem Klingeling. Zeig her. Nice Death. Schlürft sich mit voller Birne aber besser runter. Alles voller Fliegen hier. Frank hör' die erste Todesart an. Tipp, tapp, der Wasserhahn tropft. Wer repariert hier. Nun hört mal zu. Die Muh Kuh traf, verpiss dich, du brauchst gar nicht zuzuhören.

Die Muh Kuh

Traf

Troff

Tropft.

Das klingt

Das Klingt so. Ja so.12
 

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SECHS

Motto: The moocow came 
down the road 
where Betty Byrne lived.
Ich kannte nie eine Betty Byrne, der ich meine Muh Kuh entgegenschicken konnte. In meinen Kinderreimzeiten prügelte ich auf die Nachbarskinder ein, statt mit von ihnen in die Hose greifen zu lassen. Wir begnügten uns damit, unsere Gefangenen an die Bäume zu fesseln und zu beschimpfen. Was hätte man nicht alles miteinander machen können! Wir Einfaltspinsel! Wir Waschlappen wir! Betty Byrne schaute vergebens aus dem Fenster. Aus so vielen Fenstern lachte mir ihr Gesicht entgegen. Aber lachen sehen muss gelernt werden. 

Ich habe das Glas fallen lassen, Asche bröckelt von meinem Finger. Doch ich sehe klar.

Ich werde zwölf Jahre alt, damals hatte Frankie das Gefühl, viel zu früh zu sein. Ich war froh, dass wir nach dem Sport nicht nackt duschten, sondern uns in Badehosen zwängten und so unters Wasser stellten. Beim Umkleiden vergossen wir aber wieder soviel Schweiss, weil wir es unter allen Umständen vermeiden wollten, die anderen unser kümmerliches Schwänzchen sehen zu lassen, dass wir gänzlich unerfrischt in die Rechenstunde kamen. Mein Schwanz war nicht kümmerlich, doch liess er sich noch schlechter verbergen Ich wechselte die Kleider mit züchtigem Blick gegen die Wand und meine vorpubertäre Jungenstimme konnte ich mir noch drei Jahre lang erhalten. Nachts im Bett wünschte ich mir die sanfte Glattheit von früher zurück und die Höhepunkte, die sich ohne diesen schleimigen Saft einstellten. Keine Flecken mehr auf die Laken! Meine Tarnung wäre perfekt gewesen. Doch eines Tages schickte man mich zum Arzt, der meine Stimme untersuchen sollte. Ich war damals schon in eine selbstgewählte Stummheit verfallen. Alles, was ich erzählte, musste einmalig sein. War ich nicht fähig, einen auch für mich neuen Gedanken zu formulieren, so schwieg ich lieber. Betty Byrne teilte den Schulweg mit mir und im Stillen formte ich stets Sätze für sie, die ich an niemand anders verschwenden wollte. Betty Byrne blieb zwischen zwei Buchdeckeln, manchmal hiess sie Hans oder Tonio, immer öfters verguckte ich mich unter der Dusche. Die Badehosen fielen eine nach der anderen, zusammen mit dem ersten ansehlichen Spriessen der Schamhaare. Sie und was sie umrahmten, war das einzige, wofür ich mich nicht schämte. Drôle de mot!

Man giesst mir Bier nach, Frankie verschwindet aus der Bar und stellt sich vor die schwarze Wand. Ich gehe mit und erzähle weiter, während unsere Pisse in einem gemeinsamen Rinnsal zusammenläuft. Doch Frankie hört nur zu.

Der schlimmste Moment war das Abspielen einer Tonbandaufnahme, die unser Lehrer gemacht hatte, gewesen. Die plötzliche Konfrontation mit mir selbst stellte die schlimmsten Befürchtungen in den Schatten.

In den Ferien las ich mir laut vor - französisch, weil ich ja begann in einer Fremdsprache zu reden. Immer, wenn ich dann runter zum Mittagstisch kam, verfiel ich ob der Unsicherheit, ob ich nun fremd oder vertraut sprechen sollte ins Schweigen. Ich versuchte mir eine Stategie des sanften Übergangs zurechtzulegen, was selbstredend doppelte und dreifache Arbeit bedeutet hätte, weil ich dann drei bis vier Tonlagen lernen musste. Der Schock vollzog sich dann aber mit einem Mal. Das Schweigen bei Tisch liess sich nicht immer aufrecht erhalten und so verlangte ich unüberlegt, weil ich in den Freuden des Fischgenuss schwamm, die Majonnaise. Hausgemacht, doch daran dachte ich nicht, wohl aber kurz daraf, am die französische Herkunft dieser Öltunke, die meine Mutter mit einer speziellen Eleganz zu rühren verstand. Der Rabe krächzte und man vernahm seinen Wunsch. Auch heute ist mir der Tisch in seiner gedeckten Herrlichkeit Ausweg aus Tiefen, die mich sogartig zu sich hinab zu ziehen versuchen. Ich rühre dann einige Tränen in die Majonnaise und spare beim Salz. Und manchmal kommst ja du zum Essen.

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SIEBEN
 
  Motto: When you wet the bed
First it is warm than it gets cold.
His mother put on the oilsheet.
That had the queer smell.
Ich habe mit Frank nie über die kindliche Angewohnheit des Bettnässens gesprochen, immer wenn ich sachte auf das Thema hinsteuerte, wich er aus. Möglichkeiten, darauf zu stossen, gab es viele. Bei unserem Bierkonsum war der Weg zur schwarzgetünchten Wand oft ein gemeinsamer. Nur Röbi traf ich dort nie. Das Portrait lag noch immer eingeschweisst neben der leeren Registrierkasse auf der Theke. Ich benutzte Röbis momentane Abwesenheit, um mich ungestört des Buches zu bemächtigen. Seit meinem Abend mit Kurt habe ich es nie mehr in in Händen gehalten. Nach einer gewissen Zeit weiss ich dann nicht mehr, ob die Geschichten meinem Kopf entspriessen, oder ob doch alles Wesentliche auf der ersten Seite des portrait steht. Ich liebe den sanften Druck auf die Blase, der sich gerade noch aushalten lässt. Das Bier in langsamen Schlucken getrunken lässt auch den Druck langsam ansteigen. Ich hätte gern mit Frankie meine Erfahrungen ausgetauscht, doch der hatte wie ebenso damals Kurt, den Mantel des Vergessens und Verschweigens um die Kindheitserinnerungen gebreitet. Kurt hatte an ihrem letzten Abend den Joyceschen Satz dahingehend interpretiert, dass er den "queer smell", den das Öltuch ausstrahlte, welches die Mutter zum Schutz gegen die Nässe auf die Matraze legte, als Verdrängung homoerotischer Neigungen auffasste. Was "queer", also seltsam, aber auch schwul riecht, ist aber nicht Stephens Öltuch. Denn, so Kurt, ist der Akzent auf die erste Silbe zu legen. "That had the queer smell," beteuere Stephen. Wer so von seiner Person ablenke, wer so verdränge, wer nicht wahrhaben wolle, dass er schwul rieche, sei schon sehr verdächtig. Und Kurt fügte seiner Liste der geouteten literarischen Figuren einen neuen Namen hinzu. Er bedauerte wiederholt seinen Schwur, nie mehr als die erste Seite des portrait zu lesen, meinte dann aber doch, mit seinen Schlüssen in der Fachwelt bestehen zu können.

Ich meinte, dass Joyce weniger an der sexuellen Ausrichtung seines Helden interessiert gewesen sei, sonden am erstaunlichen Faktum, dass er diesen Vorgang, nämlich das Kälterwerden der verpissten Laken als wahrnehmbar beschrieb. Meine Erfahrungen in diesen Angelegenheiten beschränken sich auf die beiden Extreme. Das Warme und das Kalte. Das Warme war stets traumhaft umwoben und machte meine schönsten Kindheitserinnerungen aus. Das Kalte war das nüchterne Erwachen. Das Abkühlen habe ich aber nie empfunden. Kurt schwieg nur. Ob er sich nicht erinnern könne, fragte ich ihn. Er schob seine Brille auf die Nase, wie wenn er sagen würde: Wir sprechen hier über Literatur, meinte dann aber, dass sich an nichts anderes besinnen könne, als dass er schon früh ein verantwortungsbewusstes Kind gewesen sei. Ich glaubte ihn kein Wort und suchte in meinem zerfledderten Mäppchen, das ich stets mit mir trug nach der Geschichte.

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ACHT O the wild rose blossoms
On the little green place.
 
!!! Dieses Kapitel gibt’s nur in der Printausgabe !!!
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NEUN
 
  His mother had a nicer smell
than his father
Ich habe die Geschichte in einer Fiebernacht geschrieben, doch Kurt hatte mit Unverständnis reagiert. Er fand zwar die Idee mit der biblischen Sage witzig — er bekämpfte jede Art von Religion, meinte dann aber, dass ich mit einem Fuss, Phase, frühkindlich, stecken, geblieben, heute sei man ja, niemand würde das verurteilen, aber er müsse doch sagen. — "Harnsäure ist gut für die Haut, das findest du in vielen Kosmetika. Wir müssen lernen, unsere körperliche Ganzheitlichkeit wieder zu finden. Die abstrakte Kategorie Abfall muss aus unserem Bewusstsein verschwinden und das Konkretum bleiben. Nur wenn wir es als Gemachtes erkennen, als unserem Sein zugehörig, werden wir sowohl emotional bewegt, als auch rational überzeugt, dass die Erde kein Müllhaufen ist." Kurt war Philosoph und hatte das in anderen Worten schon in einem Buch gelesen. Er konnte also mitreden. Wir öffneten eine neue Flasche, bis wir den Weg ins Bett fanden, verging noch einige Zeit. Kurt sorgte sich um die sauberen Laken. "Denk doch auch einmal, daran, was der Futon gekostet hat!" Ich verliess Kurts Wohnung am nächsten Morgen früh; die paar Flecken, die wir hinterliessen, konnte ich bei der fahlen Beleuchtung gar nicht mehr erkennen. Ob es an der Leidenschaft mangelte? An diesem Abend ging Kurt an mir vorbei und die ganze Malaise begann so richtig.

Frank interessiert sich nicht für meine Kindheitserinnerungen. Ich rede ihn fast ununterbrochen an. Er nippt an seinem Bier und meint, dass er wieder mal ausfahren wolle. Wann denn mein Freund Kurt so weit sei, meinte er. "Kurt hat immer davon gesprochen, wie sinnlos das Leben sei. Er wird mich hundertmal überleben. Von ihm habe ich die Faszination für den Freitod — ich habe ihm sogar widersprochen, versucht, Mut zu machen. Wir sind sogar miteinander ins Bett, weil ich meinte, er könne doch nicht sterben, ohne wenigstens einmal mit einem Mann gevögelt zu haben. Gevögelt haben wir mehr als einmal. Nun bin ich es aber, der tot ist.

Auf Kurt werdet ihr lange warten, er schweift jetzt irgendwo durch die Strassen auf der Suche nach dem Schlüssel für eine zweisame Nacht. Frauen betörten ihn dann doch mehr. "Ich urteile nach der Sympathie und die meisten Männer sind Schweine. Schau mich an. Ich wollte, ich wäre eine Frau, dann brauchte ich mich nicht mehr um Männer zu kümmern."

Röbi schlarpt herbei, die Jacke, auf der er in seiner Ecke geschlafen hat, liegt noch da. Er fährt sich übers Gesicht. "Mich haben die Frauen nur auf die Wangen geküsst. Warum haben in Frankies Bar nur die Männer eine für sie bezeichnete Toilette?" Er geht nach draussen, man hört das leise Plätschern. "Was hältst du von meiner Geschichte?" frage ich Röbi, als er zurückkommt. — "Wann kommt Kurt?" — "Kurt kommt nicht. Kurt hat das Fahrrad zur Reperatur gebracht und die arme Kuh getröstet. Er kann nichts dafür, dass Frankie ein so trauriges Ende nahm.

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ZEHN Tralala lala
Tralala Tralaladdy
Kummer machten die beiden Kinder der armen Mutter unentwegt, so brachten sie oft sogenannte "Tiere" nach Hause, Spezies, die der nur Stadtluft gewöhnten Frau vielleicht im Tiefkühlfach des Supermarktes geheuer vorgekommen wären, nicht aber krabbelnd auf dem Küchenboden. Die Nähe zum Meer machte sich bemerkbar. Dreimal am Tag pissten die beiden Mädchen aus dem Küchenfenster in die Wellen; die Fische, die sie danach an Land zogen, wurden von der Mutter als nicht essenswürdig taxiert. Man hatte am Neujahrstag den Schlüssel zur Toilette verlegt und streckte von da an den nackten Arsch aus ebendem gleichen Küchenfester, um die Fische wieder zu füttern.

Betty hatte uns diese Geschichte aus ihren Ferien Ende der Sechziger Jahre erzählt, nur war da kein Meer, sondern nur eine kleine Fischzucht in einem Weiher. Geschissen hat man aber auch da jeden Tag. Die Fische wurden fett - manche Menschen hatten da vielleicht an Kanibalismus gedacht. Mir gefällt aber so eine kleine steinerne Stadt am Meer oder meinetwegen am Bodensee.

Ich wollte weg.

Frankie hat mich wieder hergefahren in die Stadt, um Kurt zu suchen. "Du bist einer von uns." Grau verschwindet der Wagen im Nebel. Röbi ist nicht mitgekommen, er hat mir die Notizen, die ich heimlich in meinem Innern gemacht habe geklaut. Doch das habe ich erst gemerkt, als ich alleine am Bahnhof stand, um mir mit mir die Zeit zu vertreiben. Ich bin ein Mann ohne Zukunft, ich habe alles, was meine Zukunft betrifft aus meinem Kopf gelöscht. Frank sagt, ich würde jünger. Ich bin schon jetzt vierzehn Tage jünger. Frank hat zu mir gesagt, wenn ich nicht kräftig weitertrinken würde, könnte man es mir bald ansehen, dass ich jünger geworden sei. Was unser Staat mit solchen Leuten anstelle, sei wohl klar. Frankie macht eine abschneidende Handbewegung. "Frankies Bar lässt viele Leute wieder frei", und er macht ein gönnerhaftes Gesicht. "Aber du kennst die Folgen. Vorwärts kannst Du nicht mehr. Bleib bei uns, hilf uns Kurt und Betty Byrne zu fangen." 

Ich habe in Frankies Bar heimlich versucht, alles festzuhalten, im Verborgenen, wenn die anderen im Rausche lagen. Beim Scheissen, wenn sich das Innerste nach aussen kehrt. Ich kann mich nur noch an einen Satz aus meinen Notizen erinnern. "Jeder Mensch, der uns begegnet, ist, wenn wir es unter diesem eingeschränkten Blickwinkel betrachten, eine äussert komplexe Umhüllung für die Scheisse, die er in sich trägt." Ich versuche an meine Zukunft zu denken, indem ich mir immer wieder diesen Satz vergegenwärtige. Versuche mir vorzustellen, wie ich es erfahren habe, als die Zeit rückwärts lief, was mein Magen dazu meinte, meine Eingeweide, und ich komme nicht weiter. Ich habe es aufgegeben, auf Kurt zu warten. Ich lehne an der Mauer neben den Gepäcksaufbewahrungsschalter und döse. Wie glücklich ich gewesen bin. Wie froh ich gewesen sein muss, als ich nach dem Anfang lief. Manchmal tauchen wie Fetzen aus dem Nebel, Bilder auf. Namen. Gestalten, ein grauer Mercedes, die Suche nach einem Freund namens Kurt. Es gäbe dann ein Zurück. Ich habe einen unglaublichen Drang zu pissen. Ich will ...
 

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FUSSNOTEN

(1) Alle Mottos, die den Kapiteln vorangestellt sind entstammen der ersten Seite von: James Joyce, A Portrait of the Artist As a Young Man, Hertfordshire 1992. Weiter!

(2) "Sitting in an English garden / Waiting for the Sun / If the Sun don't come you'll get your tan from / Standing in the English rain." I am the Walrus. B-Seite einer Single der Beatles zusammen mit "Hello, Goodbye" 1967.Weiter!

(3) Hermann Burger, Tractatus Logicus Suicidalis. Über die Selbsttötung, Frankfurt a. M 1989. 
Weiter!

(4) Dies ganz im Gegensatz zum Ulysses, der wohl die erste literarisch gültige Beschreibung vom morgendlichen Scheissen enthielt, diese freilich erst nach Dutzenden von Seiten, nach denen es eine Unmöglichkeit gewesen sei, auf den Rest des Buches noch zu verzichten. So meinte Kurt einmal zu mir. Weiter!

(5) She said, she said" – The Beatles auf Revolver, 1966. Weiter!

(6) These Condoms manufactured by RFSU, Stockholm, Sweden, EXP DATE JUL 1997. Weiter!

(7) Black Sabbath, Black Sabbath, aufgenommen 1969. Weiter!

(8) John Lennon, in his own write. Ein Buch, nur in meinem Kopf, nicht auf dem Regal. Geschrieben irgendwann 1964. Weiter!

(9) The Beatles, Revolution, 1968 der Abgesang. Count me out! Und 1970 John Lennon instant karma, der Widerruf.  Weiter!

(10) Robert Walser, Aschinger, in: Aufsätze, Frankfurt 1985. Zuerst erschienen Dezember 1907 in der "Neuen Rundschau" Weiter!

(12) Diese letzte Notiz ist gedacht für die Literaturwissenschaftlerinnen und -schafter, die sich über "Bildungsmüll" in der Literatur enervieren, selbst aber nur aus Schubladen bestehen. Ich will zusammenfügen, was nicht zusammengehörte. Demontieren, benennen der Teile und Versuch eines neuen Baus. Dialektisch auf eine neue Stufe heben. Danke Marx. 
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ÜBER DAS ANFANGEN

Da spukt dir ein solcher Buchanfang im Kopf und du weisst einfach nicht -- du hast es vergessen -- es liegt dir auf der Zunge -- du sitzt da und schwitzt und schliesslich kritzelst du selbst etwas aufs Papier...

Das Gedicht "Frankie Klingeling" entwickelte sich aus Kinderreimen und John Lennons Grotesken. Erst kurz bevor ich es das erste mal vorlese, greife ich in mein Bücherregal und finde im portrait von Joyce den verlorenen Anfang.

Once upon a time and a very good time it was there was a moocow coming along the road and this moo-cow that was coming down along the road met a nicens little boy named baby tuckoo...

Was mache ich nun mit meiner Muh-Kuh. Darf ich meine Geschichte zu Ende erzählen, ohne Joyce zu erwähnen? Muss ich das portrait bis zum Schluss lesen? Wovon schöpfe ich, wenn ich schreibe? Wäre in der schier "unendlichen Bibliothek der Menschheitsgeschichte auch dieses Blatt, das ich jetzt beschreibe schon zu finden? Wieso kann ich jetzt lachen? In meiner nächsten Geschichte werde ich mehr "Fussnoten als Jean Paul anführen.

Warum schreibe ich hier bereits die fünfte Vorrede? Gibt es ein Buch, das nur aus Vorreden besteht? War es mein Glück, dass ich wieder meine olivetti lettera 22 hervornahm? Die zerstörte hard-disc liegt beim Computer-Shop auf dem Regal. Meine Schreibereien sind neutralisert. Nicht einmal mehr Nullen und Einsen. Ein wenig ist noch im Kopf. Ein kleines Heftchen, gekauft im ABM, einige gerettete Dateien auf Papier. Ich beginne wieder zu schreiben.

... und du bist so fern.

* * *

Eben lese ich den Nachruf auf Helmut Kossodo und erfahre, dass der erste Herausgeber von Robert Walsers Gesamtwerk, vorher auch John Lennons Prosa übersetzt und veröffentlicht hat. Franki, der Held John Lennons und Röbi, Aschingers Gast, haben sich also schon in einem anderen Kopf zusammen gefunden.

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FUSSNOTEN

ÜBER  DAS ANFANGEN!

DAS  BUCH KAUFEN!!!

Und weiter im Text:
[Sennechutteli, Shit und Wisswii, Armageddon an der Frankfurter Buchmesse]
[Maria Ein Fragment]
[Mo und Moni Eine Fasnachtgeschichte?]
[Kurgeschichte Ein Ausflug - aber nicht ins Gebirge]
[Revolution short, but true]
[Barbie Eine «Kinderzimmer-Geschichte»]
[Wienacht Eine literarische Fantasie zu Robert Walser].

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