Felix Eppers Gespür für Buchstaben

 

toscana1Toscana-Schreibwerkstatt 1994. Bild: Marcel Hänggi

«Felix Epper gehört vielleicht nicht zu jenen Schriftstellern, die Unmengen an literarischen Arbeiten publizieren. Doch wenn es einmal etwas von ihm zu lesen gibt, sind es treffende Kurzgeschichten, die von detaillierten Elementen geprägt und von Eindrücken getragen Stimmungen schaffen.» (Kulturzeiger 3/15)

 

Atelierstipendium in der Villa Ruffieux, Sierre

Schloss Waldegg vertieft seine kulturelle Zusammenarbeit mit Château Mercier in Sierre und beteiligt sich ab 2015 bei der Finanzierung eines Atelierstipendiums in der Villa Ruffieux.

Erstmals wird 2015 der Schriftsteller Felix Epper zwei Monate im Atelier der Villa Ruffieux arbeiten. Felix Epper wurde 1967 geboren und lebt seit dem Jahr 2000 im Kanton Solothurn. In Zürich studierte er Germanistik und Geschichte. Ab 1994 erscheinen Felix Eppers Texte in literarischen Zeitschriften und Anthologien. 2004 erhielt er den Werkjahrpreis des Kantons Solothurn. Neben Prosa beschäftigt sich Epper auch mit experimentellen Formen: regelmässige Auftritte an den Luzerner Anagramm-Tagen. Im Herbst 2014 erscheinen neue Prosa-Texte von Felix Epper im «Solothurner Lesebuch».
Artikel im Kulturzeiger 3/2015

Anagramm Enzyklopädie

2015 wird das Jahr des Anagramms in der Schweiz. Verschiedene Projekte und Netzwerke kommen ins Rollen. Pioniere der Wortkunst und neue KünsterInnen melden sich zu Wort.

Da ist zum Beispiel Carol Baumgartner. Sie experimentiert mit verschiedenen Arten des Anagramms in unterschiedlichen Medien und sammelt ihre Arbeiten auf ihrer Webseite.

Die Enzyklopädie öffnet sie aber auch anderen Künstlern und vernetzt auf diese Weise Anagrammatiker.

Die Webseite ist eine Plattform für Anagramme aller Art. Wortspieler können hier ihre Beiträge einreichen, sich inspirieren lassen, Ideen teilen, Literatur und Links vorschlagen.

http://anagrammenzyklopaedie.ch/index.html

Anagramm Enzyklopädie

2015 wird das Jahr des Anagramms in der Schweiz. Verschiedene Projekte und Netzwerke kommen ins Rollen. Pioniere der Wortkunst und neue KünsterInnen melden sich zu Wort.

Da ist zum Beispiel Carol Baumgartner. Sie experimentiert mit verschiedenen Arten des Anagramms in unterschiedlichen Medien und sammelt ihre Arbeiten auf ihrer Webseite.

Die Enzyklopädie öffnet sie aber auch anderen Künstlern und vernetzt auf diese Weise Anagrammatiker.

Die Webseite ist eine Plattform für Anagramme aller Art. Wortspieler können hier ihre Beiträge einreichen, sich inspirieren lassen, Ideen teilen, Literatur und Links vorschlagen.

http://anagrammenzyklopaedie.ch/index.html

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Fliegenfänger. Erzählung (Format epub)

Ein böser Traum. Erzählung in drei Kapiteln (Format epub)

 

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«Unglaubliche Umsätze!»

klingeklein

In Gonten, im Appenzellischen, habe ich immer den Gemischtwarenladen mit diesem schlichten hölzernen Schild bewundert. «Handlung» stand darauf. Nun masse ich mir ganz und gar nicht an, eine Buchhandlung zu sein (mit zwei Büchern in der Auswahl) – eine Handlung bin ich aber mit Überzeugung. Decken Sie sich mit schönen Büchern zu oder ein!

Erhältlich sind:

    Felix Epper, Erich Keller: Frankie klingeling/teenage blue, 1995, Layrinth Verlag Trogen. CHF 22.– /
    Monika Burri, Felix Epper et al: Schnell gehen auf Schnee: Rotpunktverlag Zürich 1998, CHF 30.– (Kurzgeschichten von sieben AutorInnen)

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Der Puck

Man muss hier eine Lanze brechen für die Reclam-Bändchen mit zeitgenössischer Literatur. Ob Bichsel (mit Raritäten im Band „Stockwerke“), Artmann oder Gerhard Meier: Alles alles wunderbar. Am wunderbarsten fast „Der Puck“ von Hermann Burger, post mortem 1989, von Adolf Muschg klug kommentiert, herausgegeben. Begleiten Sie die „Leser auf der Stör“. Die Leser auf der Stör sind hilfreiche Menschen, die wie Klavierstimmer herrschaftliche Villen heimsuchen und den Herren und Damen des Hauses die Lektürearbeit abnehmen. Oder lassen Sie sich begeistern von der „Wasserfallfinsternis von Badgastein“, einem von Burgers perfektesten Texten. Der Zauberer und Worterfinder Burger bleibt dabei immer nahe an meinem Herzen, nichts ist da gekünstelt oder papierern (man wirft ihm das zuweilen vor… der Teufel weiss wieso.) Die Titelgeschichte „Der Puck“, das „Eismärchen“, eine Verwandlung in Ovid’scher Schönheit müssen Sie lesen! Versprechen Sie mir das?

Burger, Hermann: Der Puck. Reclam, 1989 .

Die Häuser abgebrochen, die Gärten zugeschüttet.

Insassen

Natürlich habe ich dies Buch aus dem kleinen Rauhreif-Verlag auch Jahre nach dem Erscheinen noch in der Buchhandlung Kaligramm im Zürcher Niederdorf gefunden. Wo denn sonst? —- Texte von Christine Trüb haben mich über Jahre begleitet. Regelmässig schrieb sie in der Wochenend-Beilage der NZZ auf der wunderbaren Panoramaseite mit literarischen Texten: ein papierener Teppich, der mich über Sams- und Sonntage trug (Religionsersatz-in den 90ern – leider, leider abgeschafft, weil’s nicht rentierte…). Hier ist Trübs Erstling u.a. mit dem wundersamen Text „Insassen“ und dem Schauplatz Bellelay im Jura. Ein Kind trifft die „Gemütskranken“ der Anstalt, einem ehemaligen Kloster. Der Rest der Welt bleibt ihm verwehrt; die Gehöfte der Bauern der Umgebung wird die Erzählerin erst als Erwachsene sehen. Gespiegelt und gebrochen ist der Zauber in einer Sprachwelt behutsamer Wahrnehmung des Kleinsten, Unbedeutensten. Verwandt ist das schmale Buch mit den Werken anderer Schöpfer „kleiner Literatur“ Gerhard Meier und Robert Walser etwa. Walser Schwester Lisa war ja auch tätig in der Anstalt Bellelay, man erinnert sich während der Lektüre an Simon Tanners Spaziergang. Christine Trüb webt den Stoff weiter…

Trüb, Christine: Die Häuser abgebrochen, die Gärten zugeschüttet. Rauhreif, Möhlin und Villingen, 1996 . ISBN: 3-907764-26-9.

Die Häuser abgebrochen, die Gärten zugeschüttet.

Insassen

Natürlich habe ich dies Buch aus dem kleinen Rauhreif-Verlag auch Jahre nach dem Erscheinen noch in der Buchhandlung Kaligramm im Zürcher Niederdorf gefunden. Wo denn sonst? —- Texte von Christine Trüb haben mich über Jahre begleitet. Regelmässig schrieb sie in der Wochenend-Beilage der NZZ auf der wunderbaren Panoramaseite mit literarischen Texten: ein papierener Teppich, der mich über Sams- und Sonntage trug (Religionsersatz-in den 90ern – leider, leider abgeschafft, weil’s nicht rentierte…). Hier ist Trübs Erstling u.a. mit dem wundersamen Text „Insassen“ und dem Schauplatz Bellelay im Jura. Ein Kind trifft die „Gemütskranken“ der Anstalt, einem ehemaligen Kloster. Der Rest der Welt bleibt ihm verwehrt; die Gehöfte der Bauern der Umgebung wird die Erzählerin erst als Erwachsene sehen. Gespiegelt und gebrochen ist der Zauber in einer Sprachwelt behutsamer Wahrnehmung des Kleinsten, Unbedeutensten. Verwandt ist das schmale Buch mit den Werken anderer Schöpfer „kleiner Literatur“ Gerhard Meier und Robert Walser etwa. Walser Schwester Lisa war ja auch tätig in der Anstalt Bellelay, man erinnert sich während der Lektüre an Simon Tanners Spaziergang. Christine Trüb webt den Stoff weiter…

Trüb, Christine: Die Häuser abgebrochen, die Gärten zugeschüttet. Rauhreif, Möhlin und Villingen, 1996 . ISBN: 3-907764-26-9.

Ein Fall von Missbrauch

Befremden: Alt Bundesrat der rechtsnationalen SVP trifft auf Schriftsteller mit Drogen- und Anstaltsvergangenheit. Felix Epper berichtet darüber in der Zürcher WochenZeitung.

Woz_23_10_14

Stadtbrachen

Garten1
Wo bis vor kurzem Leben blühte, man bei milden Temperaturen schwatzte, Fleisch aufs Feuer legte und Gläser füllte, seinen Schrebergarten harkte, pflückte, jätete und sich Kinder Beeren in den Mund schoben, starren verbrannte Balken, Splitter von Glas klirren unter den Füssen, Brombeeren wuchern und vergessenes Spielzeug bleicht vor sich hin. Traurig sind sie, die aufgegebenen Gärten. Die Sonne brennt heiss an diesem Julinachmittag, die Regentonnen wären gefüllt bis zum Rand, um das Gemüse zu wässern, aber niemand hat gepflanzt. Die Bäume und Sträucher haben getrotzt: Die frühen Äpfel sind da, die Himbeeren. Und Ringelblumen. Wir pflücken, die Wege trennen sich und finden sich wieder. Ich, der ich zum ersten Mal da bin, schaue, staune, es müsste ein Paradies für Kinder sein hier. Doch da ist keine Seele. Ein einziger älterer Mann betritt das Areal und sammelt ebenfalls Beeren. Ja, er hatte bis letztes Jahr hier seinen „Pflanzblätz“, sagt er, und den Besitzern der Einfamilienhäuser habe das eben nicht so gefallen, der Lärm. Warum auch immer: Sie mussten alle gehen.
Garten3
Man könnte nun sagen, die „Natur“ setze sich wieder in ihr Recht und lasse verschwinden, was der Mensch mit seiner „Kultur“ ihr aufgezwungen. Bodenplatten springen auf, Dächer lecken, viele der kleinen Häuser wurden angezündet, man riecht noch den Russ, denkt an Krieg und Zerstörung und steht auf einmal vor diesem Weidenkorb, der sich von selber füllt, zuwächst. Schweigend verlasse ich dieses Niemandsland, berührt, traurig und werde wiederkommen, hoffentlich bevor der Bagerzahn den Boden aufwühlt… Garten2